Talk. Talk. Schreibtalk.
Interviewtermin! Am 3. Juli lud mich die Österreichische Fernsehsendung schauLEBEN vom Kurier ins TV-Studio zum Schreibtalk. Erste Lektion: Im Fernsehen gibt’s kein Lektorat. 😉
Auf ins Fernsehen! Wenn man als Schriftsteller den größten Teil des Tages am Schreibtisch verbringt (oder auf dem Balkon oder ausgedehnten Hundegassigängen prokastiniert), freut man sich über ein wenig Abwechslung im Berufsalltag.
Diesmal ging es für den noch relativ jungen Österreichischen Fernsehsender SchauTV ins Kurier Medienhaus. Das Lifestyle und Wohlfühlmagazin schauLEBEN lud zum Schreibtalk ein. Naja, übers Schreiben talken, das geht immer, oder? Schauen wir mal …
Make-up: irgendwelche Wünsche?
Im Grunde bin ich ja einiges gewöhnt. Ich habe Telenovela gedreht, bereits selbst vor der Kamera Live-Sendungen moderiert (hatte sicher nichts mit mir zu tun, dass der Fernsehsender damals kurz darauf geschlossen wurde 😆 ). Aber auf eine Frage war ich dann doch nicht vorbereitet.
Die nette Dame in der Maske lächelt mich an. „Hast du irgendwelche Wünsche?“
Wünsche? Beim Make-up? Ich erinnere mich dunkel an ein Männer-Tutorial vom Jake-Jamie über das ich während der Proben für Mord auf Sendung gestolpert bin. Die nette Dame scheint mir meine Verunsicherung anzusehen.
„Oder einfach nur Puder?“
What?! Nur Puder? Im Fernsehen? Fünfundzwanzig bin ich ja nun auch nicht mehr. Und Horror schreibe ich auch nicht. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und anderswo. Hätte ich doch nur ein wenig besser geschlafen. Dann könnte ich jetzt klarer denken. Ich halte inne. Besser schlafen – das ist es! Erleichtert deute ich auf meine Augenringe. Die Dame sieht mich kritisch an, greift zu ihrer Farbpalette, mischt irgendwas Beiges mit Blutrot, setzt den Pinsel an, stoppt.
„Oh, der Pinsel riecht noch ein wenig vom Alkohol.“ Sie kichert. „Also von der Desinfektion.“
Na dann … Ich hab die Augen schön. Los geht’s!
Cool bleiben, lächeln und einfach nur antworten. Oder?
Moderatorin und Dacing-Stars-Profi Conny Kreuter steht bereit. Also auf ins Fernsehstudio! Verkabelt, bequem in den Talk-Sessel gesetzt, am Wasserglas genippt, kurzes Vorgespräch und schon sind wir mitten im Interview.
Conny macht das großartig. Sie führt das Gespräch sicher und zielgerichtet. Nur muss man ja auch zuhören. Mehrfach wirft sie mir das Stichwort „Märchen“ zu, auf das wir uns vorher geeinigt haben und ich übergehe es konsequent 😳 . Aber Conny behält die Nerven – und ihr Lächeln. Obendrein wirft sie mir sogar den Marketing-Spielball zu. Wir haben gerade über meine Schreibkurse im Schreibcafé Wien gesprochen. Sie spricht mich auf meine Webseite an. Doch anstatt die Adresse zu sagen, nicke ich nur freundlich. Kurz darauf: Abpfiff. Das Interview ist im Kasten. Ohne Märchen und ohne Webadresse.
Wieder was gelernt: Im Fernsehen gibt’s kein Lektorat. Während wir Autoren an unseren Texten pfeilen und schrauben bis der Arzt kommt, gibt’s im Showbiz immer nur einen Wurf. Hätte ich ja eigentlich selber wissen können. Gott sei Dank ging’s noch nicht um meine Romanveröffentlichung im Oktober. Da werde ich dann wohl schon Tage vorher wie ein Mantra runterbeten: „Sag den Titel: toi, toi, TOT!“ 😀
Das Interview in voller Länge gibt es auf der Webseite von schauLEBEN. Auf Minute 28:15 vorspulen und los geht’s. > Sendung vom 3. Juli 2018 jetzt ansehen